Nach ihrer Promo „Det Kom Et Skip Til Björgvin...“
haben die Norweger, die sich im Jahr 2002 gegründet haben, nun ihr Debüt Album
„I“ aufgenommen.
8 Songs sind auf dem Silberling von Gjenferdsel und sie bieten hier etwas über
30 Minuten typischen, norwegischen Black Metal, wie er sein sollte. Der größte
Teil der Songs ist auf norwegisch und leider finden sich im Booklet gar keine
Texte, sondern lediglich Bilder. Als ersten Song haben die Jungs ein
instrumental Stück gewählt, welches etwas ruhiger ist, aber gerade deshalb ein
guter Einstieg. Iudex, Invictus und Infestus haben schon was drauf, es gibt
einige Blastattacken, die Songs sind teilweise sehr düster manchmal schon fast
schleppend, es wird auf jeden Fall eine sehr starke Atmosphäre erschaffen und
das ganze dann auch noch mit einem sehr klassischen Growl Gesang. Dieser gut
gespielte Black Metal gestaltet sich auch sehr abwechslungsreich und das ganze
Album ist relativ kurzweilig, man hat kaum angefangen es zu hören, dann ist es
auch schon wieder vorbei.
Als Anspieltipp kann ich euch ‚Bak Skoddelagte Fjell’ empfehlen, oder auch ‚Thurs’,
dieser Song ist sehr druckvoll, hat aber auch etwas ruhigere Parts. ‚Chapter II’
ist übrigens ein reines Gitarrenstück. Also, alles in allem nicht schlecht,
vielleicht spielen die Jungs von Gjenferdsel auch mal in Deutschland, damit man
sich auch Live von ihnen überzeugen kann.
http://www.evilrockshard.net/projekt01/index.php?idcatside=4791
Auch wenn die Eckdaten zur Vorgeschichte dieser
achtteiligen Aufnahme denkbar unspektakulär sind (Band-Gründung 2002, erstes
Demo zwei Jahre später, Einstieg eines bislang unbekannten Bassisten ein Jahr
darauf), wissen die Skandinavier zumindest, Ruhe zu bewahren - haben sie sich
doch zwei volle Winter Zeit lassen, damit der hier nun enthaltene Inhalt so
etwas wie Reife ausstrahlen kann. Dass diese Tatsache heutzutage meistens Gold
wert ist, dürfte angesichts der vielen vorschnellen Sprösslinge klar sein. Von
jenen haben sich Gjenferdsel zum Glück nichts abgeguckt. Sowohl der bodenständig
erdige Sound, dessen Priorität im Schaffen von obskuren Klangbildern liegt,
dabei aber nicht auf die obligatorisch frostige Komponente vergisst, als auch
die Lieder selbst zeugen schon einerseits von gutem Geschmack, andererseits
hingegen von einer - und das finde ich irgendwo bemerkenswert - gewissen,
zeitweise aufblitzenden Eigenständigkeit. So werden dunkel wabernde Ideen
geschickt mit stechend kalten Riffs gekreuzt, sodass eine durchwegs interessante
Mischung dabei rauskommt. Stellenweise, vor allem bei "Stolthet", erwecken
semihymnische Melodien das Songgerüst zum Leben, die oftmals mit einem
treibenden Rhythmus daherkommen. Wer derart heimatverbundene Gedanken hat, kommt
daher kaum um akustische Einsprengsel hinweg - "Chapter II" bekam gleich ein
rein stromloses, nachdenkliches Gewand verpasst, die Schlussnummer darf in der
Einleitung solche Töne von sich geben. Ebenfalls auf der Haben-Seite: Die
insgesamte Kompaktheit, mit der das lediglich 32minütige "I" auf Fan-Jagd geht.
Betonung liegt auf "lediglich". Denn trotz aller Kompetenz und Selbstständigkeit
weiß das Album nicht restlos zu überzeugen, da es den absoluten Klassiker, quasi
DEN Kaufgrund noch nicht wirklich gibt. Man wartet eigentlich die ganze Zeit
darauf, von einer bestimmten Passage komplett umgeworfen zu werden - vergebens.
Doch kann ich trotzdem allen Norge-Anhängern zumindest ein paar Durchläufe von
Gjenferdsels erstem richtigen Lebenszeichen anraten. Ich wette, die wahre
musikalische Kraft der Nordmänner kommt erst!
Amikkus (Taakefrost)
7/10
top
Also if the benchmark data for prehistory of
this eight-part recording are imaginable unspectacular (band-foundation 2002,
first demo two years later, entrance of a so far unknown bassist one year later),
the scandinavians know at least to keep calm – they required two winters, so
that the now here contained content is able to glare with something like
maturation. That this fact mostly is of value today, might be clear facing the
many hastily offsprings. Fortunately Gjenferdsel didn’t copy those. Both the
down-home earthy sound, whose priority is the creation of obscure sound-images,
but doesn’t forget the obligatory frosty component and the songs in person
attest to good flavour on the one hand, on the other hand to a – and anywhere I
think that’s remarkable – certain, temporarily twinkling self-reliance. So dark
wrafting ideas are cleverly crossed with stinging cold riffs, so that a
throughout interesting mélange gets out. In parts, first of all at “Stolthet”,
semi-hymn-like melodies revive the song-structure, which often arrives with an
impelling rhythm. Who’s got such home-ganged thoughts, nearly isn’t able to
avoid acoustic dots – “Chapter II” even received a pure currentless, pensive
garb, the taillight may launch out such tones in the introduction. Also on the
credit-side: The collective compactness, with which the simply thirty-two-minute
“I” goes hunting. The stress lays on “simply”: Despite all competence and
self-reliance the album isn’t able to convince completely, because the absolute
classic, quasi the absolute bargain-reason doesn’t really exist. The whole time
you’re waiting for a certain passage, which overthrows you – vainly.
But despite I advice all norge-adherences to take some lessons with Gjenferdsels
firs real sign of life. I bet, the true musical power of the norsemen will come!
translated
by Frostkrieg (Taakefrost)
7/10
Da kommt eine mir zuvor völlig unbekannte Band
daher und schmeißt mit einer Advance-CD, mir nichts dir nicht, die beste
Ketzer-Records-Veröffentlichung seit langem auf den Markt. Viele Informationen
kann ich leider zu dieser Gruppierung nicht bieten, allenfalls die Herkunft
dürfte offenkundig sein... GJENFERDSEL schöpfen die einmalige Ästhetik
wirklichen, norwegischen Black Metals produktiv aufs Vollste aus. Sprache, Stil,
Melodien, das alles bildet eine nordische Einheit und Eigenart, die auch
qualitativ in Gefilde von ELITE und KAMPFAR vorstoßen kann. Nagut, letztere noch
nicht ganz, aber besonders die feierlichen Riffs erzeugen etwas Folkiges, das an
die Landsmänner erinnert. Dabei schaffen sie ebenso gekonnt den Spagat zwischen
Melodik und Eingängigkeit auf der einen, Kälte und Grimm auf der anderen Seite.
Gleichzeitig Transparenz und Dunkelheit liefert dazu der Sound mit seinen
teilweise absichtlich eingebauten Störgeräuschen, insofern diese nicht an der
Advance-CD liegen. Ich fürchte es beinahe, da zusätzlich ein ständiges Kratzen
die CD begleitet. Ansonsten ist aber z.B. der Bass äußerst gut hörbar und
verziert das Klangbild mit interessanten Kontrastpunkten, da er sehr oft „gegen“
die Gitarren spielt. Dies alles zeigt für mich, dass hinter GJENFERDSEL Musiker
und Künstler stecken, die ein klangliches Ziel verfolgen, nicht Trends. Wirklich
brutal wird es auch nie, ein erhaben gehobenes Tempo dominiert. Alles andere
würde ich aber auch als vollkommen unpassend empfinden.
Fazit:
GJENFERDSEL ist ein
stimmungsvolles Werk der Güteklasse A gelungen. Schön, elegant und düster reist
es durch Fjorde und Fjelle. Norge Black Metal, in den man sich einfach
hineinlegen möchte...
Final war magazin
This album is much more than the sum
of its individual parts. The initial impression is of a strong but fairly basic
work of blackness but gradually ‘I’ works its way into your psyche, taking a
relentless grip. Within a couple of listens you realise you are in the company
of an absolute masterpiece.
From Lom in – where else? – Norway, Gjenferdsel have conjured a breathtaking
debut full-length that perfectly walks the thin line between harshness and
beauty. Usually black metal albums with melody piss me off no end but this one
is a stunning success. Vocalist/guitarist Iudex is owner of Black Forest Records
and has clearly taken on board a wealth of lessons during his time in the scene
because ‘I’ simply doesn’t put a frozen foot wrong.
Instrumental greeting ‘Inntog’ carries a plaintiff riff and crawls majestically
through a leafless forest, building to a serene emotional peak. Without time to
blink, ‘Svic’ caresses the ears with thoroughly impressive produce, thick and
crunchy, but wrapped so as to allow the music to breathe organically rather than
suffocating it. Standard BM rasps adorn the seemingly unspectacular opening
track proper (the CD needs time to unravel…) and the mesmerising swirl of
‘Deathbound’ is the first hint of Gjenferdsel’s inherent magic.There’s an earthy
feel to Gjenferdsel's familiar-yet-unique brand of natural black and ‘Stolthet’
continues perfectly in this trademark vein – powerful, menacing and very much of
the land. Fans of Kampfar and Taake should appreciate these Nordic newcomers, as
indeed should the rest of you.The awe-inspiring alchemy proceeds on the brief,
howling ‘Bak Skoddelagte Fjell’ and permeates the lengthier volcanic, lurching
emission that is ‘Dödshymne’. Each carefully-crafted song is a disciplined ode
to the force of nature. As eight anthems pay homage to the brutal passage of
time, we can but tremble in admiration.
After the soaring, epic climax of its rousing predecessor, ‘Chapter II’ treads
acoustic water with glorious panache and deadly intent, like a heathen hunter
perhaps, and then - without a chance of monotony setting in - ‘Thurs’ brings a
captivating half-hour to a thundering spear-in-the-chest end. Fantastic.
http://www.vampire-magazine.com/article.php?aid=42364
Schneebedeckte Gipfel, kalte Luft und viel Wasser. Keine
Frage, wir befinden uns in Norwegen. Aus diesem Quell der Inspirationen
entspringen die 2 Herren Iudex und Invictus und ihre Band GJENFERDSEL. Als
Session- und Livebassist stößt dann noch Infestus hinzu. Was gespielt wird,
dürfte klar sein. Reisrassiger "Norwegian Black Metal" wie man ihn kennt, und
zuweilen liebt. Dass genau dies ihr Revier ist, daran lassen GJENFERDSEL zu
keiner Minute Zweifel aufkommen. Kalte, naturverbundene Atmosphäre macht sich in
allen 8 Stücken breit. Mit erstaunlicher Leichtigkeit flitzen, wandern und
fliegen die Norweger an Fjorden und Wäldern vorbei, und sorgen ohne große Mühe
für wohlige Eingängigkeit und viele Melodien. Auch eine nicht zu verachtende
majestätische Erhabenheit muss man auf dem Erstling "I" nicht missen. Es ist
schon sehr erstaunlich, wie die Trademarks des "Norwegian Black Metals" hier
ausgereizt werden. Wenn man Vergleiche ziehen müsste, würde man an TAAKEs
Frühwerken wohl nicht herum kommen - wenngleich hier auch etwas gesitteter
musiziert wird. Aber es gibt durchaus genug Momente, bei der auch der Gesang
Iudex' an Pimmelhoest erinnert.
An absolute Eigenständigkeit ist im Falle GJENFERDSEL also nicht zu denken, was
wiederum nicht heißen soll, dass die Nordlichter gesichtslos agieren, oder gar
nur bei anderen Vertretern dieser Zunft abkupfern. Aber eines ist wohl klar,
wenn man "Norwegian Black Metal" spielt, dann bleibt da nicht all zu viel Platz
für andere Einflüsse und Spielereien. Wer diese Art der Black Metal Spielart
hören will, der soll auch genau diese bekommen! Und genau die Hörer, welche
solch Scheiben lieben und gern hören, seien hiermit auch angesprochen sich
dieses erfrischende Werk zuzulegen. Ihr werdet keinen Fehler machen.
Aber um noch ein paar Eckpunkte "abzuklappern". Die Produktion ist passend rau,
aber klar genug. Monotonie? Nein. Bei "Dödshymne" kommt sogar ganz kurz eine
Frauenstimme ins Spiel, welche nicht stört, sondern nur eine Art "Chor" bildet
und für passende Atmosphäre sorgt. "Chapter II" bringt sogar ein reines
Akustikstück aufs Album, welches gnadenlos an die Stimmung der anderen Lieder
anknüpft und für nachdenkliche Minuten sorgt. Das Album macht Rast und schaut
hinaus auf den Fjord.
Ich bin erstaunt, dass nach den rasenden Veröffentlichungen der letzten Zeit im
Hause Ketzer auch wieder einmal solch Werk das Licht der Welt erblickt. Könnte
zum Geheimtipp avancieren.
D. (Metalkatharsis)