Grabnebelfürsten - Dynastie oder wie man Herrschaft definiert


Es ist eine zwiespältige Angelegenheit mit Black Metal, der deutsche Texte verwendet. Die Gefahr, sich der lyrischen Lächerlichkeit preiszugeben, ist ziemlich hoch. Die fünfköpfige deutsche Black-Metal-Truppe GRABNEBELFÜRSTEN schrammt mit ihrem zweiten Album grade nochmal so an der Grenze zu KNORKATOR vorbei und machen nebenbei richtig guten Schwarzwurzel-Metal der härteren Gangart, bei dem Genie und Wahnsinn eine ziemlich fruchtbare Symbiose eingehen.

"Vermehrt euch im Taktschlag der Blitze / Gleich Bakterienkulturen in Feuchtbiotopen" heißt es da im ersten Track, der ziemlich treffend 'Abstrakte Wunden verbaler Schwerter' betitelt ist, und sorgt schon zu relativ früh für den ersten Brüller.
"Mein Speichel ist ein Schleifstein / er schärft mir meine Klinge" meint der Sänger mit dem, ähm... befremdlichen Pseudonym "SeelenSchlachten" im weiteren Verlauf des Tracks und hat wiederum nicht ganz unrecht, auch wenn man sich das Lachen fast verkneifen muss: Dass die GRABNEBELFÜRSTEN in diesem ersten Song des Albums, übrigens ein sehr qualitätsvoller Highspeed-Black-Metal-Track wie das meiste auf der Platte, ihre eigenen Texte thematisieren, spricht deutlich für sie, wenn man sich allerdings die restlichen fünf Tracks durchgelesen hat, möchte man sich dann allerdings doch lieber auf die Musik konzentrieren, denn die ist wirklich bemerkenswert.

Wie Maschinengewehrsalven treffen dort nämlich die präzisen Drumeinschläge auf prägnant-dynamische Riffbatterien der Marke SATYRICON oder auch NAGLFAR und sorgen dafür, dass das "Vor Arroganz stinkend:", mit dem am Ende des Booklets die Band vorgestellt wird, nicht völlig zu Unrecht an diesem Platz steht.

Ab dem zweiten Song, 'Schicksalsbrüder', wird dann auch die Darbietung der Vocals ziemlich krank und man glaubt förmlich Mr. Seelenschlachten wie ein Rupelstilzchen um das Hexenfeuer tanzen zu sehen, während die unglaubliche und wirklich herausragende Darbietung des neuen Gitarristen "Der Ernst des Lebens" (mann-o-mann) ständig neue Höhen erklimmt.
Der zum kollektiven Gehirnherausbangen einladende Titeltrack 'Dynastie' unterstreicht dann nochmal ganz deutlich, was die Grabnebelfürsten so besonders macht und was dieses Album zum großen Teil dominiert: Zum einen die fantastische und teilweise fast progressiv-innovative Instrumentenbeherrschung und die auf der anderen Seite vorgehende, bereits erwähnte, abgedrehte Vocalperformance innerhalb einer zwar eng gesteckten Grenze von traditionellem Black Metal, der allerdings niemals wirklich monoton wird.

Die GRABNEBELFÜRSTEN bleiben im Endeffekt auch mit ihrer zweiten Platte auf genau dem richtigen Weg und sind dabei, sich in die Oberliga der deutschen Szene zu spielen. Nach "Dynastie oder wie man Herrschaft definiert" hat man sowieso das Gefühl, dass sie dort längst angekommen wären. Nur textlich sieht’s leider wie gesagt ziemlich düster aus. Aber das ist wohl zum einen Geschmackssache und zum anderen versteht man es zum Glück ohne Booklet sowieso kaum. Dass die Typen wohl kollektiv einen an der Waffel haben, erkennt man auch an der zwischen abgefahren und hochprofessionell-präzise pendelnden Musik allein. Ziemlich gutes Album, das sich selbst vor den norwegischen Konkurrenzprodukten nicht zu verstecken braucht.

"Wo ist noch ein Mensch, den man verehren könnte?" Hier sind gleich fünf davon.

Anspieltipps: Schicksalsbrüder; Dynastie; Der letzte König und sein Architekt

http://www.powermetal.de/cdreview/review-3208.html

 

Auf den ersten Blick ist es leicht, den unkommerziellen Black Metal der 5 finstren Gestalten runterzumachen. Zu dämlich wirken die Pseudonyme (u.a. „Glutsturm“, „Marschhausen“ oder „Seelen-Schlachten“), der Sound ist nicht gerade berauschend und die Texte auch recht, ähm, eigenwillig. Aber beschäftigt man sich länger mit „Herrschaft“, schälen sich unter dem dünnen Sound echte Black Metal-Perlen wie das aggressive „Schicksalsbrüder“ oder „Der letzte König und sein Architekt“ heraus. Die GRABNEBELFÜRSTEN gehen meist sehr flott und heftig ans Werk, aber auch „getragenere“ Momente wie „Briefe an die Toten“ (mit abgefahrener aber interessanter Gitarrenarbeit) haben ihre Qualitäten. Es ist zwar nicht immer leicht, sich durch die 6, im Schnitt 8 ½ Minuten langen Tracks zu hören, wer aber etwas Zeit investiert wird mit intensiver Musik belohnt. Mich erinnert’s etwas an Lunar Aurora, deren umfangreiche Songs auch immer im Soundchaos untergingen.

Oliver Vollmer

10 von 13 Augen

 http://bright-eyes.de/baseportal/CDs/kritikendetail&Id==3925

Grabnebelfürsten > Black Metal. So zumindest steht es im Beiheft des aktuellen Werkes der Black Metaller, welches auf den verschrobenen Namen "Dynastie oder wie man Herrschaft definiert" hört und dank Ketzer Records nun auf die dunkle Weltöffentlichkeit losgelassen wird. Da ich schon mit den Demo-Werken des Quintetts sehr gut vertraut bin, kann ich mit Gewissheit behaupten, dass sich der auf vorliegendem Album präsente Stil nicht weltbewegend von den früheren Ergüssen der Burschen mit den lustigen Pseudonymen (K. R. Eisnebel oder Der Ernst Des Lebens sind nur zwei Beispiele) unterscheidet, sprich größtenteils roher und traditioneller Black Metal aller Geschwindigkeitsstufen, rezitiert von Klar- und Kreischgesang. Dass sich die Fürsten mit diesem Langspieler nun wirklich über den Black Metal erheben können bleibt mit Sicherheit Wunschtraum, dennoch ist "Dynastie oder wie man Herrschaft definiert" ein gutes Black Metal Werk und das bisher beste Erzeugnis dieser Truppe geworden. Außerdem sollte hier das vorzügliche Artwork erwähnt werden, welches vorliegendes Album vom Durchschnitts-Langspieler abhebt und somit zu einer sehr empfehlenswerten und tiefschwarzen Angelegenheit macht!
 
8.0 Punkte von Björn Springorum (am 27.10.2003)

http://www.metalglory.de/reviews.php?nr=918

Die Grabnebelfürsten spielen heftigen, misanthropischen Black Metal aus deutschen Landen. Besonders bemerkenswert ist der Versuch, die Musik mit einem ordentlich Schuss Progressivität zu mixen und den Texten einen philosophischen "Touch" zu verleihen. Das ist dem Quintett je nach Standpunkt entweder ziemlich merkwürdig oder ziemlich gut gelungen. Die Wahrheit liegt wie so oft irgendwo in der Mitte, wobei ich persönlich zu letzterem tendiere. Zum Glück befinden sich auf der Scheibe jede Menge kompetent dargebotener Knüppelparts, die eine klare Steigerung gegenüber dem Vorgänger "Von Schemen und Trugbildern" erkennen lassen. Heftig, schnell aber immer kontrolliert wird gespielt, und ist damit keinen Deut schlechter als die Speerspitze deutscher Black Metal-Kunst. Dennoch - die meisten Songs sind einfach zu lang, die melodischen Mid-Tempo- bzw. Slow-Tempo-Parts fangen nach einiger Zeit an, ein wenig zu langweilen. Darüber hinaus verzetteln sich die Jungs gelegentlich in ihren Breaks - weniger wäre hier mehr gewesen. Bei den Texten weiß man auch nicht genau: Sind diese jetzt niveauvoll oder pseudoniveauvoll? Im Zweifel für den Angeklagten würde ich sagen, honorieren wir also den Versuch, Black Metal mit anspruchsvollen Texten zu versehen und damit etwas Eigenes zu schaffen. Fazit: Beim nächsten Mal die Songs straffen und das Gefrickel durch Atmosphäre ersetzen - das spielerische Potenzial ist vorhanden.

Andreas Huke
hans.huke@freenet.de
7,5 von 10 Punkten
http://www.metalius.de/reviews/20030924_grabnebelfuersten_dynastie.html

 

The German band Grabnebelfürsten was formed in 1998 and released their debut album through the German underground distro Ketzer Productions in 2001. Ketzer used to be run by Alex Hehnle and Christopher from Neodawn Productions / vinterriket but today Alex is doing everything on his own. Their debut album offered some nice and powerful black metal which was exciting and refreshing while still maintaining a strong underground feeling and atmosphere. This is still the case with their second recording but this time the act of surprise is gone and it feels as if the band has not evolved very much since then. I have no problem with bands like Bolt Thrower, Rhapsody and Darkthrone doing their own thing over and over again but in those cases the new albums are almost always exciting despite the similarity with the last release. This is unfortunately not the case with "Dynastie..." which is still an album with moments to enjoy and treasure if you are a fan of melodic yet extreme black metal. The German lyrics and spoken samples will perhaps make the album less accessible to many potential fans all over the world but if you want to discover one of the finest underground black metal acts that Germany has to offer I suggest that you give Grabnebelfürsten a chance. I wouldn't call this album a masterpiece and I admit that I liked their debut a little better but they have found a style of their own which is what it takes to be noticed in the ocean of bands existing today. Stand-out tracks: "Der Letzte König Und Sein Architekt", an epic song showing everything that I like about these Germans - the aggression, the speed, the atmosphere and the wide range of vocals used.

http://www.tartareandesire.com/reviews/grabnebelfursten2.html

 

2003

This is second full-lenght album of this German band. They are playing fast black / death metal with two vocals. One of these vocals is more like a growling one and the second one is fucked up for me - it`s like screech of a person who cannot make shit. Five guys which are smiling from the inside photo of the booklet are trying to mix all music together but it is too chaotic for me and without earlier intention. Lyrics are in German and so they are screaming. Sound quality is ok but the most positive effect is coming from the graphic design of this cd which is made profesionally. Well all in all this is not bad release but I`m not being close to death metal so that`s why some influences of this genre are not acceptable for me in Grabnebelfürsten`s music.

http://martwyzm.cyberion.pl/reviews/grabnebelfursten_dynastie.htm

 

Illsint tysk black metal med råskap og melodi...

Grabnebelfürsten er et tysk black metal band som forbinder enorm råskap
med enorme melodier og dyktig utførte gitarharmonier.
Bandet ble startet i 1998, og Dynastie er bandets andre full-lengder på tyske Ketzer Records.
Dette er et album jeg er glad jeg har mottatt, for det har virkelig åpnet mine øyne for utenlandsk black metal.
Det er ikke bare nordmenn som har greie på god black metal, selv om vi har rimelig god peiling da....
Vokalen er en blanding mellom growling, black skriking og noen ganger får man litt clean vokal,
som faktisk ikke låt så ille som man skulle vente seg.
Kan trekke frem Bethlehem som en sammenligning, for de som har hørt det.

Dynastie er en knallskive, det må jeg bare si med en eneste gang.
Og samtlige bør nesten skamme seg om de ikke sjekker ut bandet med en eneste gang...(link finner du langt nede)
Platen har kun 6 spor, men da de alle varer gjennomsnittlig i 6-7 minutter,
så blir det et langt album likevel, med sine hele 50 minutter og 36 sekund.
Eneste ulempen med å ha så lange låter, er at hvis man sparker sangen i gang med noe helt rått,
så kan det kanskje dabbe litt fort av, som resulterer til at lytteren fort mister interessen.
Dette skjer av og til her, men som regel klarer bandet å bevare interessen til lytteren.
De fikk det nå til av og til med meg....

De sterkeste Spor :

Abstrakte Wunden Verbaler Schwerter ( 7:30 ) :
Første sporet på skiva, og dette med god effekt.
Låten er så knall at den fanger oppmerksomheten til lytteren med en eneste gang, det kan jeg nesten garantere.
En kjapp låt med masse variasjon, både i tempo, melodi og ikke minst i vokalbruk.
Trommeslageren her er ekstremt dyktig, og gitar melodiene helt råe.
Maken til harmonisering har jeg ikke hørt i black metal på lenge, det skal jeg si dere.
En absolutt favoritt på hele plata, og en helt enorm start på en enorm plate.

Der Letzte Konig und Sein Achitekt ( 10:35 ) :
Det første som fanget min oppmerksomhet i denne låten var de enorme melodiene som dundret ut av anlegget,
her er det mye gjennomtenkt gitar arbeid ute å går, og variasjon finner man mer enn nok av også her.
Eneste som kan trekke litt ned er at låten er enormt lang,
jeg mener det skal veldig mye til for å holde meg interessert i samme låt i over 10 minutter.
Første del av låten er enorm, men det hele dabber ned da låten tar en liten pause og går inn i en andre del,
som ikke holder samme standard som den første delen.
Det smarte ville vært å delt sangen opp i to, og hatt den første delen for seg selv.
Da hadde den vært en bedre kandidat som det beste sporet på skiva,
som denne gang gikk til førstesporet, nevnt ovenfor.


Dynastie ble spilt inn ved Bgm Studios; Bad Honnef,
og ble produsert av en herre ved navn Armju Rave fra januar til mars, 2003.
Layout av: Hochfinsterwürden
Artwork av: Aran

Dynastie er nok en plate jeg kan anbefale på det aller varmeste,
og det er vel derfor den fikk den karakteren den fikk.
Heldigvis har mine ører blitt utsatt for dette,
det har som nevnt åpnet mine øyne/ører for bandet,
og jeg skal følge opp bandet om det så er det siste jeg gjør.
Jeg anbefaler samtlige som leser dette, om å sjekke ut bandet
og om dere liker det, så kjøp skiva og støtt dette utrolig fete bandet.
Tysk black metal er fett som fy !
Dynastie kan kjøpes her

http://www.home.no/taaken/taaken/Svartedauden/grabnebelfurstendynastie.htm

"Dynastie - oder wie man Herrschaft definiert" ist der zweite Longplayer der deutschen Formation Grabnebelfürsten. Jenen, denen der Stil der Grabnebelfürsten nicht geläufig ist, sei gesagt, dass diese eine recht technische Art des Black Metals mit leichter Keyboarduntermalung spielen, obwohl dies eher eine oberflächliche Beschreibung ist und das wirkliche Schaffen dieser Formation nicht genügend zum Ausdruck bringt: Man muss eher sagen, dass der psychotische Wahnsinn hier seinen Ausdruck in Lyrik und technischem Black Metal gefunden hat. 
Der Sound ist sehr gut produziert, jedes Instrument ist differenziert zu vernehmen und das Ganze schallt recht druckvoll aus den Boxen, jedoch bleibt auch bei diesem Album der gewisse Grad an Rohheit erhalten. Ein besonderes Augenmerk ist der Gesang bei diesem Album, da er sehr vielschichtig dargeboten wird: Es wird von einem tiefen Grunzen über relativ vielschichtiges Kreischen, welches sowohl Hass als auch den Wahnsinn in dieser Musik auszudrücken vermag, zu einem klaren, anrufenden Gesang gewechselt. Dabei ist zu bemerken, dass keiner der Gesänge schlecht ist, alles wird passend eingesetzt und kommt auch überzeugend rüber. Die Gitarren spielen von traditionellen Black Metal-Riffs bis hin zu Ausflügen in diverse genrenahe Metal-Stile eine recht komplexe Mischung, die dem ganzen Album ihren eigenen Stempel aufdrücken: Den Lyrics und dem Gesang angepasst fabrizieren sie von eher melodischen zu schnellen, gradlinigen und andersrum auch zu melancholischen Riffs ein gelungenes Soundgewand auf einem technisch hohen Niveau. Dies bedeutet allerdings auch, dass man einige Zeit braucht, um in die Klangwelt der Grabnebelfürsten einzusteigen (und auch durchzusteigen), danach gibt es aber mit jedem Hören neue Details zu entdecken. Vom Schlagzeug her ist das Album recht schnell gehalten, obwohl es auch viele Momente gibt, in denen der Fuss vom Gaspedal genommen wird und man im Mid-Tempo bzw. langsamen Tempo weiterspielt, jedoch unterstützt das Schlagzeug sehr gut die Gitarren in ihrer Arbeit und trägt seinen Teil dazu bei, dem Album seine Atmosphäre zu verleihen.
Somit ist "Dynastie" ein sehr gelungenes Stück technischen und melodischen Black Metals, dass sich sehr durch seine Lyrics und sein anormales Sound-Gewand definiert, jedoch ist es keineswegs ein einfaches Album, das man mal so nebenbei hört. Da der Anspruch an den Hörer doch sehr hoch ist und ein solches Album einfach sehr schwer in Worte zu kleiden und zu erklären ist, rate ich skeptischen Leuten vor dem Kauf, sich eine Hörprobe zu besorgen. Puristen werden dieses Album aufgrund seines Sounds und dem Anspruch sowieso eher hassen. 8,5/10

http://www.myrrthronth.de/Reviews/grabnebelfuersten_dynastie.htm

 

Bei "Dynastie - Oder Wie Man Herrschaft Definiert" handelt es sich um das zweite Album der 1998 von Hochfinsterwürden und Sturm Deiner Winter aus der Taufe gehobenen Band. Es ist auch gleichzeitig das erste Mal, dass ich mit der Musik der Gruppe in Berührung komme, da ich in einem älteren Interview mal las (ich glaube, es war vor einigen Jahren in der "Ablaze"), der Name der Band sei "einfach so, im Suff aus Spaß" entstanden und bedeute "weiter nichts" - und seitdem habe ich mich mit GRABNEBELFÜRSTEN eben nicht mehr weiter befasst. Dabei könnte das, wenn das Debüt der Band so gut wie das vorliegende Album ist, durchaus ein Fehler sein. GRABNEBELFÜRSTEN spielen nämlich sehr versiert dargebotenen, deutschsprachigen Blackmetal, der nicht nur sehr gut produziert ist, eine gute Balance von Härte und Melodie bietet, den Gesang sehr variabel zelebriert und ehrlich rüber kommt, sondern auch noch vielschichtig und abwechslungsreich ist. Einen direkten Vergleich könnte ich jetzt auf die Schnelle nicht nennen, jedoch erinnern mich mehrere Stellen auf "Dynastie…" doch (kurioserweise) an die neuen Stücke von ORLOGs "Zeitenwende", obwohl diese ja der paganischen Variation des Blackmetals frönen, und daher doch einen anderen Zugang haben. Auch in lyrischer Hinsicht präsentiert sich die Gruppe aus der Nähe Kölns von einer sehr positiven Seite, indem sie uns nicht gerade alltägliche und auf den ersten Blick verständlich erscheinende, sondern sehr eigene, komplexe, subtile, verrückt-interessante Texte bietet. Wer jetzt dabei an BETLEHEM oder DORNENREICH denkt, liegt jedoch nicht ganz richtig (da GRABNEBELFÜRSTEN eine andere Art haben), obwohl der Vergleich, wenn es allein um das Besondere, leicht Abgedrehte und Eigene der Texte geht, sicherlich greift. Dabei ist auch klar, dass nicht so sehr die Musik, als vielmehr die Texte dieser talentierten Band der Punkt sein werden, an dem sich die Geister scheiden werden. Dass liegt eben daran, dass die Texte sehr persönlich und daher nicht für jeden außen Stehenden zu erschließen sind, und einem über weite Teile ohne den nötigen Kontext seltsam, verrückt und eigenartig vorkommen. Dies kann sowohl als positiv und interessant, als auch eben als negativ und nervend empfunden werden. Ich gestehe, dass ich anfänglich oft zum Negativen tendierte, beziehungsweise eher hin und her schwankte, aber mittlerweile finde ich die Texte - die übrigens ziemlich klar verständlich vorgetragen werden - gelungen und interessant. Irgendwie auch einfach "kultig". Sie machen eben mit das Besondere bei GRABNEBELFÜRSTEN aus.

Negatives gibt es über diese Scheibe eigentlich nicht viel zu sagen - der einzige Kritikpunkt meinerseits wäre der, dass die Gruppe an einigen Stellen zu viel Ideen und Arrangements reingepackt hat, und so weniger manchmal mehr wäre. Das ist ein Punkt, der beim nächsten Mal zu berücksichtigen wäre, mindert jedoch keinesfalls das insgesamt sehr positive Gesamtbild. Wer also auf variablen, recht heftigen, aber gleichermaßen sehr melodischen Schwarzmetall in deutscher Sprache steht, sollte "Dynastie - Oder Wie Man Herrschaft Definiert" auf jeden Fall mal eine Chance geben und reinhören.

http://www.metalprovider.com/twierdza/rez/grabnebelfuersten_dynastie.html

 

Nach ihrem ersten Album VON SCHEMEN UND TRUGBILDERN das im Jahre 2001 unter die Massen gebracht wurde, stellt DYNASTIE das zweite offizielle Album der Band dar. Auf diesem Album konnten die fünf jungen Deutschen Herren ihren eigenständigen Still nur bedingt beibehalten. Wahrscheinlich war es genau dieser eigene Black Metal Still der der Band einen Plattenvertrag beschert hat. Die GRABNEBELFÜRSTEN haben zwar ihren theatralischen Still von Vorgänger Album etwas entschärft und liefern jetzt deutlich mehr schnelle Riffs die ganz klar in die Black Metal Ecke gestellt werden können. Nur noch die Texte und die Songtitel erinnern an die alten Zeiten. Natürlich findet man immer wieder Passagen in denen gesangliche Dialoge, wie für die Fürsten üblich, geführt werden. Diese sind allerdings kürzer und seltener geworden. Mit DYNASTIE wurde ein richtiges Black Metal Album kreiert und wird jetzt auch den allerbösesten Black Metallern gefallen. Die Gitarrenriffs sind meist recht melodiös und oft sehr auf die Rhythmik ausgelegt. Gesanglich werden in erster Linie kreisch Vocals geboten, an zweiter stelle kommen tiefe Death Vocals und zu guter letzt die selten gewordenen, gesprochenen Passagen. Wie schon zu beginn angemerkt, haben die GRABNEBELFÜRSTEN auf diesem Album deutlich an Geschwindigkeit zugelegt. Was besonders beim Drumming hörbar wird. Länger andauernde Blast-Passagen gehören hier zur Tageordnung. DYNASTIE ist ein tolles, -druckvolles und innovatives Album, allerdings vermag es mich nicht so zu verblüffen wie der Vorgänger. Dafür ist es geradliniger und leichter verdaubar geworden, kurz gesagt deutlich Massen tauglicher. Wer sich also wieder mal etwas Black Metal reinziehen will kann das hier bedenkenlos machen. Fazit:
Geile verdammt lange Texte, welche man im Booklet nachlesen kann!
Yes!! Kult!!

8/10 http://www.mordor-magazin.de/2003/reviews/Grabnebelfürsten.html

 

Black Metal
Underground-Band - Label/Kontakt: Ketzer Records
6 Songs (50:30)

"Dynastie" ist eins der Werke, die mich einerseits erfreuen, andererseits aber enttäuschen - und dann doch wieder erfreuen... Das hört sich etwas wirr an, aber es entspricht in meinen Augen doch in etwa dem Konzept von "Dynastie". So konnte ich dem Werk beim ersten Anhören kaum was abgewinnen, obgleich ich mit einem positiven Gefühl an die Scheibe herangetreten bin. Das ganze kam mir viel zu ungeordnet, viel zu wirr vor. Die gesamten Kompositionen haben diesen Charakter des Verrückten und verursachen von Anfang an ein Gefühl voller Verstörtheit und Unbehagen. Und dennoch ist es irgendwie fesselnd. Denn die oben beschriebenen Gefühle rühren nicht, wie bei 90 % sonstiger Black Metal Bands, von musikalischem Unvermögen her, sondern scheinen genau so beabsichtigt worden zu sein. Denn wenn man sich etwas intensiver mit der Scheibe auseinander setzt, sie auf sich wirken lässt, dann wird das Chaos in geordnete Bahnen gelenkt. Und das ist das wirklich positive an "Dynastie", die 5 Mannen schlagen zwar keine wirklich neuen Wege ein und bedienen sich mehr oder weniger gewohnter Black Metal Elemente, erschaffen mit Ihrer Musik aber was völlig eigenständiges. Aber vor allem deshalb ist die Musik für mich auch etwas schwer in Worte zu fassen. Sicherlich, es gibt wüste Blastbeats, langsame Passagen, gegrunzten, gekrischenen und cleanen Gesang, aber die Art und Weise, wie die Fürsten aus dem Grabesnebel diese gebräuchlichen Elemente zusammenfügen, macht ihre Musik so einzigartig. So ist auch die Atmosphäre nicht mit der von "traditionellen" Black Metal Werken zu vergleichen. Es ist nur selten die eisige Kälte, die man spürt und nur ferner die Melancholie, in die man verfällt, sondern vorwiegend dieses Gefühl des Verrückten, des Manischen... Aber auch da helfen meine Worte nur wenig, man muss das selbst miterleben, um es beurteilen zu können. Zu beachten ist aber, dass das kein Fastfood Black Metal ist, man muss sich wirklich auf die Musik einlassen um ihr folgen zu können, damit das ganze auch zum Hörgenuss wird. Mein einziger Kritikpunkt ist, dass es auch nach intensivem Anhören der Scheibe immer noch einige Passagen gibt, mit denen ich kaum was anfangen kann, die einfach an mir vorbeifliessen und kaum einen Eindruck hinterlassen (weder positiv noch negativ). Als Anspieltipp gebe ich Euch mein Lieblingsstück von "Dynastie" auf den Weg: "Irgendwie/Irgendwo/Irgendwann". (mf_Greg / 02.11.2003)

http://metal.de/cdreviews.php4?was=review&id=3727

  Es gibt ja von Zeit zu Zeit immer wieder Alben bzw. Bands die einen noch überraschen können, eine Band davon ist für mich sicherlich Grabnebelfürsten. Zog mich ihr Album “Von Schemen und Trugbildern” doch voll und ganz in seinen Bann. Was also sollte ich von dem Nachfolger “Dynastie – Oder wie man Herrschaft definiert” erwarten!? Ich wußte es nicht. Doch was sich mir bei dem genannten Album dann offenbarte, war der Wahnsinn. Haben es die Fürsten doch tatsächlich geschafft sich nochmals immens zu steigern. Und dies heißt Grabnebelfürsten pur. Wer “Von Schemen...” liebte wird “Dynastie - ...” vergöttern. Die Jungs haben es geschafft ihren ureigenen Stil weiter zu optimieren und knallen uns hier ein Album vor den Latz bei dem man sich fragt was da noch kommen kann. Diese Band hinterläßt bei mir nachhaltige Eindrücke.

Musikalisch bewegen sie sich auf gewohnten Grabnebelfürstenboden, sprich stilistisch gibt es keinerlei Brüche, aber ergänzt wird das ganze durch ganze neue Ideen wie sie eigentlich nur von dieser Band stammen könnten. Das Drumming hat sich gegenüber dem Vorgänger enorm verbessert. Die Keyboardtöne sind nicht ganz so dominant wie gewohnt, verleihen dem Sound aber immer noch diesen gewissen Charme. Aber um es mal ganz direkt zu sagen, dieses Album ist mehr ("gewöhnlicher") Black Metal als das Album zuvor. Die offeriert auch die Rückseite der CD, dort steht geschrieben Grabnebelfürsten > Black Metal!!! Zugänglicher ist das Album nur denen die sich auf “Von Schemen...” eingelassen haben. Man braucht halt schon ein paar Durchläufe bis sich die gesamte Schönheit erschließt. Auch die gesprochenen Passagen die zusätzlich für Spannung sorgen sind geblieben. Und eines sag ich euch, beim 5. Lied “Der letzte König und sein Architekt” gibt es eine wahnwitzige Gähnsehautstelle, dies müsst ihr aber schön selber hören.

Ich persönlich habe den Eindruck das dieser Tonträger ziemlich persönlich ausgefallen ist. SeelenSchlachten (aka Sturm Deiner Winter) hat, so mein Eindruck, für die Texte ziemlich tief in seinem Inneren gegraben. Und so kann man in seinen Texten auch immer wieder lesen wie wichtig ihm die Band ist. Der Mensch muss sich beim Lesen der Texte auf etwas gefasst machen. Nur schade das ein Großteil der Krankheit namens Gesellschaft die texte niemals lesen werden (bzw. Verstehen). Gerade auch dieser Punkt macht Grabnebelfürsten für mich so einmalig, ich kann mich mit den Texten identifizieren. In welcher Art und Weise bleibt allerdings bei mir...! Aber ich denke da werde ich nicht der Einzige sein, da bin ich mir sicher. Ich bin gespannt wie SeelenSchlachten seine Emotionen live in den Griff bekommen bzw. Ausleben will. Solch innovative und ehrliche Musik ist selten und wichtig, da bin ich mir sicher. Und so werde ich mich auch in den nächsten Wochen verzaubern lassen und den Dingen die da kommen werden entgegenfiebern. Ich finde dieses Album ist PFLICHT!!! Gestaltet wurde das Booklet übrigens wieder von Aran (Lunar Aurora).

http://www.stayheavy.de/review/show.php?id=62

 

Ist den Fürsten der Erfolg zu Kopf gestiegen?! Ich weiß es nicht, Fakt ist, dass das brandneue Album "Dynastie - oder wie man Herrschaft definiert" nur so vor Arroganz strotzt, was aber mit einem ironischen Augenzwinkern zu betrachten ist. Die Krone des Ganzen ist dann ja das Statement "Grabnebelfürsten > Black Metal" hehe! Aber genug vom wohl angebrachtesten Größenwahnsinn der Musikgeschichte, löscht man nun das "größen" bleibt das übrig, was die neue Platte ausmacht, nämlich kompletter Wahnsinn (im positiven Sinne!). "Dynastie" ist anspruchsvoller, vertonter Terror, der in der Kombination Musik/Text schon ganz schön an die Psyche gehen kann. Es gibt sechs lange, komplexe Kunstwerke musikalischer Tobsucht zu hören, die dieses Mal viel weniger melodischere Momente aufzuweisen haben, sondern durchweg (teilweise WESENTLICH) schneller, härter, kranker ... als zuvor sind! In musikalischer Hinsicht wird also mehr geprügelt als noch auf "Von Schemen...", gesanglich habe ich den Eindruck, dass mehr gegrunzt wird, aber auch viel klare Vocals und natürlich die gemeingefährlichen Schreie sind dabei. Obwohl der Sänger nun Seelenschlachten heißt (nicht mehr Sturm Deiner Winter), ist es die gleiche Person, denn dieses Gekeife würde ich noch auf 1000 Meter Entfernung bei Gegenwind unter 1000 anderen heraushören! Das exzellente Artwork stammt wiedermal, wie auch schon beim letzten Album, von Aran (LUNAR AURORA), und "Irgendwie/Irgendwo/Irgendwann" ist KEIN NENA-Cover ;).

Fazit:
"FÜRSTEN ÜBER ALLES! PSYCHOPATHEN AN DIE MACHT!" Grandioser Amoklauf, und hoffentlich folgen noch viele weitere, es gibt noch genügend freie Plätze in den Klapsen dieses Landes...

http://www.aaskereia.de/finalwar/main.php?cmd=reviews&datei=grabnebelf#dynastie

 

GRABNEBELFÜRSTEN "Dynastie - oder wie man Herrschaft definiert" (Black Metal)
(Ketzer Records)

Eine von Deutschlands eigenständigsten und kreativsten Bands aus dem Black Metal Untergrund hat nun ihr zweites offizielles Album veröffentlicht. Die Musik der Grabnebelfürsten ist vor allem eines, nämlich schnell und zeichnet sich dabei vor allem durch die lebendigen Vocals aus. Mit keifendem Geschrei, cleanem Gesang oder dunkel gesprochen Worten lassen sie auch auf "Dynastie - oder wie man Herrschaft definiert" in den deutschen Texten viel Platz für eigene Interpretationen - wenn man versucht, diese zu verstehen, was angesichts der Wortgewandheit nicht immer leicht fällt. Die rasante Musik reisst die Geschwindigkeit der Vocals mit, so dass man ab und an als Hörer mal den Faden verliert. Man hat aber immer das Gefühl, dass Band und Sänger sich theatralisch in das musikalische Szenario reinzusteigern vermögen. Etwas Angst hatte ich, mir den Titel "Irgendwie/irgendwo/irgendwann" anzuhören, ist dieser Titel doch aus NDW Zeit und aktuell von MTVIVA bekannt, aber ein Blick ins Textbuch sagte mir, es ist kein Cover. Apropos Cover, auch das schön aufgemachte schwarz/weisse Booklet fügt sich nahtlos in die gute Präsentation der Band ein. Insgesamt ein beeindruckendes, weil sehr lebhaftes und eigenständiges Black Metal Werk, welches die deutsche Szene auf jeden Fall bereichert.

http://www.amboss-mag.de/reviews/Archiv2/03/r03-06/grabgewalt.html

 

  ...oder wie man Herrschaft definiert. Oder besser: wie man Wahnsinn definiert. Und Genie und Wahnsinn liegen ja bekanntlich dicht beieinander. So auch bei demm zweiten Auswurf der deutschen Formation Grabnebelfürsten, für die einen chaotischer Klangwirrwarr, für die anderen Innovation und Eigenständigkeit. Nicht jedem wird die schwere Kost aus Black Metal mitsamt den, hin und wieder vorkommenden, Ausflügen in umliegende Genre schmecken, besonders der wechselnde Gesang, der von tiefem Geröchel bis hin zum urtypischen Gekreische und hymnenhaftige Einlagen reicht, wird Szenehelden und Rächer der Enterbten böse auf den Magen schlagen. Und das ist gut so, denn der Klang der Fürsten ist nichts für den Black Metal-Einheitsbrei, hier dürfen nur große Jungs löffeln. Technisch versiert machen sich die Jungs ans Werk, bieten uns komplexe Strukturen und Tausendmalgehörtes, Gewöhnungsbedürftiges und Mitwippstücke. Der Sound ist recht ordentlich ausgefallen, nicht zu glatt und nicht zu schroff, und paßt perfekt zu „Dynastie“ wie die Faust auf Muttis Auge. Die Drums drücken gut aus den Boxen, und keiner der Gitarrengladiatoren braucht sich um seine Hörbarkeit Gedanken machen. Eingestreute Samples, ein Erzähler oder etwas in der Art, tragen nicht unmaßgeblich zur Atmosphäre von „Dynastie“ bei. Doch nun zu einem weiteren wichtigen Teil der neuen Fürsten-Platte: Die Texte. Hier trift es wieder den indiskutablen Geschmack: für die einen gewöhnungsbedürftig, für die anderen ein großer Spielraum an Interpretationsmöglichkeiten. Wer Grabnebelfürsten noch nicht kennt, dem sei gesagt, das die Texte generell in Deutsch geschrieben wurden, und einen Blick ins Booklet wert sind. „Dynastie ...oder wie man Herrschaft definiert“ wird nicht jedem gefallen, aber sollte von den Meisten wenigstens einmal angehört werden. Wo ist noch ein Mensch, den man verehren könnte?

http://metal-district.gfxpro.org/show.php3?ID=1372

 

GRABNEBELFÜRSTEN

„Dynastie – oder wie man Herrschaft definiert“

(Ketzer) 9/10

Das grandiose Debütalbum „Von Schemen und Trugbildern“ machte mich schier rasend vor ergebener Leidenschaft für ihre außergewöhnlichen Klänge – nun geht die passionierte Raserei wieder los, denn die Grabnebenfürsten veröffentlichen den Albumnachfolger. „Dynastie – oder wie man Herrschaft definiert“ macht dem unvergesslichen Debütstreich des Grabquintetts absolut keine Schande – im Gegenteil, mit dem aktuellen Verachtungsmanifest gelang der talentierten Band eine ebenbürtige Wiederholungstat. Allein schon das blitzschnell wie eine glühende Lanze in die Augen stechende Frontcover-Artwork macht ebenso schnell darauf aufmerksam, es hier wieder mit einer ganz besonderen, einer vollkommen außergewöhnlichen Black Metal-Vereinigung zu tun zu haben. Die damit restlos vermittelte Eiseskälte sowie die total obskur anmutende optische Befremdlichkeit dieses fesselnden Scheinweltbildes stehen in Geschlossenheit für die zu hörenden musikalischen Meisterleistungen auf „Dynastie – oder wie man Herrschaft definiert“. Die einst von mir so gepriesene avantgardistische Fußnote dieser Band sowie ihre zuvor noch vorhandenen zauberischen Ewigkeitsmelodien wurden hier nun scheinbar zugunsten restlos entfesselter Spiellaune merklich reduziert.

 

Die verbliebenen Tonfolgen und Rhythmuskunststücke muten dafür jetzt noch um einiges bitterböser an, als man es jemals vermuten konnte: Sechs mitunter orkanartig ausufernde Grufthymnen sind auf diesem eruptiven Beisetzungsdiskus verewigt worden, von denen ich keine hervorheben möchte – sie sind allesamt von gleicher kompositorischer wie umsetzender Kunstbrillanz. Deutlich ist erneut die schier grenzenlos ausgelebte Hingabe der fünf Verursacher an dieses Genre zu vernehmen, jeder Song atmet, ja schnaubt im aufgebracht erregten Lungenstoßtakt der beteiligten Musiker. Die ganz besondere Stärke dieser sich hier abermalig enorm hingebungsvoll veräußernden Friedhofsfetzer liegt auch auf „Dynastie – oder wie man Herrschaft definiert“ ganz eindeutig darin, ihr Innerstes vollkommen nach außen zu stülpen – und beim Zurückstülpen die Sinne des Hörers mit hineinzuziehen. Hochgeschwinde Schnelligkeit und tropfend geifernder Hass sind die monumentalen Stützpfeiler dieser wiederholt ebenso rigiden wie hochanspruchsvollen Genreveröffentlichung, auf ihnen können sich präzise akzentuierte Gitarrenarbeit pfeilschnellen Ausmaßes und erneutes Donner-Drumming nach Herzensbosheit austoben.

 

Die wirklich hochpsychotische Aggressionsattitüde dieser erneuten Lebenswutscheibe sowie die wieder atemberaubend gut aufeinander eingespielte Rhythmusvollstreckersektion ermöglichen dem zweiten Album der fürstlichen Grabnebelregenten eine turmhohe Metierdominanz – dies wiegt umso mehr, nachdem der Überraschungsmoment des ersten Langspielers verflogen ist. Leider Teufels sind die vollkommen in sich geschlossene atmosphärische Dichte und die immens hohe Eingängigkeit, wie sie „Von Schemen und Trugbildern“ kennzeichneten, hier nicht ganz dupliziert worden. Doch „Dynastie – oder wie man Herrschaft definiert“ ist immer noch stark genug, um es mit so einigen hochkarätigen Szenekonkurrenten aufzunehmen. Unter dem transparenten Inner-Tray des Jewel-Cases prangt die bange Suchfrage: „Wo ist noch ein Mensch, den man verehren könnte?“ – hier sind fünf.

 

Markus Eck

 

 

Mit "Dynastie.." erscheint – nach drei Demos und dem Debut "Von Schemen und Trugbildern" der zweite Longplayer des etwas extravaganten Quintetts aus deutschen Landen bei Ketzer. Die kranken Texte hat sich die Band beibehalten, wenn auch in einer „light“-Version. Titel wie "Der letzte König und sein Architekt" und "Abstrakte Wunden verbaler Schwerter" sind in düsteren Metal-Gefilden eher die Ausnahme. Musikalisch feuern die GRABNEBELFÜRSTEN eine sechs Songs umfassende, geballte Ladung ab. Ich würde den Stil als Black Metal mit starken Death Metal-Einflüssen beschreiben. – Man könnte sie aber auch umgekehrt als Death Metal mit ausgeprägten Schwarzmetall-Anleihen charakterisieren, denn die jeweiligen Zutaten halten sich in etwa die Waage. Vom Todesmetall zeugt insbesondere die Gitarrenarbeit und der nicht überhörbare Druck, der hinter den einzelnen Songs steckt. "Dynastie – oder wie man Herrschaft definiert" eignet sich nicht als gemächliche Hintergrundmucke, sondern lädt zum Mitgehen ein. Die Vocals schwanken zwischen dunklen Growls, kreischig-kranken psychisch nicht ganz zurechnungsfähigen Zwischenrufen und klarer Gesangsstimme. Im Vergleich zum Vorgänger hat die Combo ihre Extravaganz etwas zurückgefahren, so daß sich ein breiteres Publikum von der Musik angesprochen fühlen dürfte. Hängengeblieben sind aber noch ein paar Samples aus Filmen. Insgesamt ein gut hörbares Album, das sich mit etwas frischem Wind und geballter Energie sicherlich gut in Eurer Musikanlage macht! http://www.eiszeit-magazin.de/reviewfj.htm#G

 

One of the first albums I reviewed for Vampire Magazine was Grabnebelfürsten’s debut “Von Schemen und Trugbildern”. Until Melechesh’s Sphynx it remained in my top 5 and I still play it very often. Needless to say that I had high expectations of this second album. In my mail correspondention  with K.R. Eisnebel he told me that this album would be faster and more extreme than “Von Schemen und Trugbildern”. Eisnebel was right, yet happily enough Grabnebelfürsten remained loyal to their distinctive sound, the reason I love this band so much.

Grabnebelfürsten > black metal it says on the back of the booklet, and that is completely true; just listen to ‘Der letzte König und sein Architekt’ for instance. Grabnebelfürsten absolutely plays black metal, yet their music contains so much more! I called them Brechtian black metal once, and I stick to that. Someone who has really read my review of the debut is drummer Marschhausen; his drumming has most certainly improved a lot, and gone is the complaint about lack of variety. Way to go Marschhausen! Yet somehow I doubt that this had anything to do with my comment, and more with the fact that the band has grown in two years, both a a band and as individual musicians.
Like said, the average tempo of the songs is much higher than on their debut. ‘Abstrakte Wunden Verbaler Schwerter’ opens the album, faster and more ferocious than I ever heard  Grabnebelfürsten before. And there is no time to take a breath, as immediately after this one ‘Schicksalbrüder’ follows. Although he calls himself ‘SeelenSchlachter’ now instead of ‘Sturm Deiner Winter’, he can be easily recognized: singing in various voices, whether it is desperate screaming, a death metal like grunt or whatever experiment he is doing with his voice, like singing on a clean tone: he really uses his voice as an instrument.
The same shrillness that can be heard in the voice of ‘Seelenschlachten' can also be heard in the guitarsound of the band, and it matches well! The band plays a complicated style of black metal with lots of changes in tempo, which makes it possible for an album with only six songs that lasts 50 minutes not to bore one single moment. Their lyrics are not so much misanthropic, yet more pessimistic (about mankind). What I also like very much is that they do have a typical German sound; I am a sucker for bands that add some elements of their own culture into the music instead of mindlessly imitating what the Norwegians have already done before!
Raging at moments, threatening heavy at others, and all there is in between: Grabnebelfürsten plays a very versatile way of music, without using keyboards, although I do have a suspicion that way on the background a keyboard is used in the chorus on closing ‘Irgendwie/Irgendwo/Irgendwann’. Iwein of Carpe Noctem said it in a interview; there are plenty of talented German black metal bands, and to me Grabnebelfürsten is in the top of that league!

Again an album of which the band has taken a lot of care on all aspects; like on the debut a booklet that complies with the (German) poetic lyrics and a sound that exceeds many productions on small metal independent labels; who says great black metal needs to sound like shit? Combined with their own style of great music played by excellent musicians I seriously advice all of you to try this great band out! At the moment I am still not sure which one of their two albums I like best; it is hard to choose between two great albums, yet the debut was 10 minutes longer, and of such metal I can never get enough! Ask me again in a year, when both albums of this promising band have had many turns in my CD player. Buy this one in the meantime!!!

 Vampire-magazine.com

Die Grabnebelfürsten sind wieder da! Zwei Jahre nach dem Debüt "Von Schemen und Trugbildern" holt man nun in Form von "Dynastie" erneut zum Schlag aus, und ich kann schon jetzt verraten, dass die Zeit den Mannen um SeelenSchlachten gut getan hat. Denn im direkten Vergleich erweist sich das neue Werk im Detail als ausgereifter, vor allem die Trefferquote der Gitarrenfraktion konnte deutlich gesteigert werden. Wo auf dem Vorgänger ab und an noch das eine oder andere Riff auftauchte, das mir bestenfalls halbgar vorkam, kann ich mich über "Dynastie" im Grossen und Ganzen nicht beklagen, starke Riffs und geile Melodien gibt es zur Genüge.

Glücklicherweise nicht grossartig verändert hat sich die allgemeine Ausrichtung der Band, noch immer spielt man, was auf "Schemen..." recht treffend als Chaotic Black Metal bezeichnet wurde. "Dynastie" ist ein wilder Ritt quer durch Schwarzmetallistan, Rasanz und Dramatik werden im Überfluss geboten. Oft pfeilschnell, mit geschickten Breaks und Tempowechseln versehen, lassen die Grabnebelfürsten den Hörer nicht zur Ruhe kommen. Sogar donnerndes Doublebass-Midtempo ist hin und wieder zu vernehmen, und nicht mal vor gelegentlichen Keyboards oder Gitarrensoli schreckt man zurück. Stellt euch einfach eine völlig durchgeknallte, dabei extremere und schwärzere Version von Solefald vor, dann seid ihr immer noch weit von "Dynastie" entfernt. Besonders hervorheben muss ich natürlich die Gesangsdarbietung, die wie gewohnt nur um Haaresbreite vom Wahnsinn entfernt ist. Kreischen, Schreien, Grollen, pathetischer Klargesang - die Palette ist vielfältig und wird ausgiebig und gekonnt genutzt.

"Dynastie" ist für die Grabnebelfürsten ein deutlicher Schritt nach vorn, zu bemängeln gibt es eigentlich kaum etwas, sogar die Produktion empfinde ich mit dem deutlich hörbaren Bass als sehr gelungen. Und wenn es das nächste Mal einen richtigen Übersong gibt und man eventuell auf das (gottlob sehr seltene) Uff-Ta-Uff-Ta-Drumming verzichtet, dann kann ich auch mal über die volle Punktzahl nachdenken.
Wertung: 4/5  http://www.blooddawn.de/revmain.php3?showRevID=692

 

Formada em 1998 na Alemanha, Grabnebelfûrsten, que não me pergunte o que significa, pratica um Black Metal em sua pura essência e fazem o uso de sua própria língua pra expressar suas idéias, o que ao meu ver limita muito seu público. Nas seis músicas que compõe seu trabalho, apenas uma é “curta”, tendo quase quatro minutos, as demais vão de sete, oito, dez a até onze minutos. As músicas são difuder, o destaque do trabalho é a faixa dois “Schicksalshrûder”, a gravação até que não é desgraçada, a produção gráfica é muito boa, somente um dos vocais não me agradou muito, a idéia é até boa, mas se torna um pouco maçante o lance de ficar o tempo inteiro com arranjos meio que “desesperado”, acho que funcionaria se o gutural assumisse a postura de voz principal, mas pra quem gosta de Black Metal sem firulas com certeza vai virar fã dessa banda.

Grabnebelfûrsten was started in Germany, in 1998 – don’t even ask me what does Grabnebelfûrsten mean! They play Black Metal, and use their mother tongue to sing the tunes – I myself think this way they are limiting their listeners! There are six tracks, all fucking long (six, seven, and even ten minutes of play); only one of them is kind of shot (almost four minutes). Their music is killer, and the highlights go to “Schicksalshrûder”. The recording quality isn’t that bad, and the graphic art is very nice. The only thing didn’t please me too much was one of the vocal’s timbres – good idea but there’s a desperate vocal pattern, which gets boring after a while; it would be better if the guttural was the main vocal! People who like fanciless Black Metal will appreciate this music here!  

 Eye of shive.com

 

Die Deutschen GRABNEBELFÜRSTEN veröffentlichen hiermit bereits ihr fünftes Werk, das mit interessantem Cover und optisch anspruchsvollem Booklet samt allen Texten aufwarten kann. Rein wegen des Namens würde man ach so bösen satanischen Black Metal erwarten, doch K. R. Eisnebel, Der Ernst des Lebens, Glutsturm, Marschhausen und Seelenschlachten überraschen mit ihrer Eigenständigkeit und vor allem den Texten. Die Band wirft nicht mit bis zum Abwinken überstrapazierten Klischeewörtern um sich, sondern kreative, qualitative, unbedingt lesenswerte und ausdrucksstarke Lyrics, für die Seelenschlachten zuständig ist, werden in meist sehr aggressive Black Metal-Welten getaucht. Blast Beats dominieren den Sound, manchmal wird auch ein paar Gänge zurückgeschaltet, doch zumeist bolzen sich die GRABNEBELFÜRSTEN gehörig durchs Unterholz. Die langen Lyrics wirken oft hardcorelastig artikuliert und man hat stellenweise Mühe, die wortreichen Beschreibungen und die mentalen Kreativergüsse in Takte und Arrangements unterzubringen. Leider versteht man nur wenig, da zu viel Text in viel zu kurzer Zeit "raus" bzw. in die Musik "rein" muss. Meist treibend-rasend schafft man eine dichte Atmosphäre, die Charakteristika von DORNENREICH, DIE APOKALYPTISCHEN REITER und FREUND HEIN aufweist.

"Wo ist noch ein Mensch, den man verehren könnte?" Samples wie dieses durchziehen passend das Album und sollte wohl die Dekadenz unserer heutigen Gesellschaft wiedergeben, die Dummheit der Masse, die Ignoranz. In so einer nichtigen Welt verloren driftet man ab, die für gesund geglaubten regieren, das Volk denkt blind nicht mit, und die GRABNEBELFÜRSTEN grenzen sich davon ab, von der ignoranten Masse, verfallen dem Wahn, der Krankheit, "Psychopathen an die Macht!" muss es heißen, da die normalen Bürger die in Wirklichkeit Kranken sind und man sich nur von ihnen abgrenzen kann, indem man scheinbar verrückt und dem Wahn verfallen wird. Ich weiß nicht, ob ich das Konzept bzw. den Inhalt so korrekt wiedergegeben habe, aber so würde ich es interpretieren. Jedenfalls sind die Texte mehr als lesenswert und brilliant, bildet euch selber eine Meinung darüber und interpretiert sie auf eure Weise.
Für mich stehen die Texte im Vordergrund, die Musik ist gut, keine Frage, aber wirkt leicht aufgesetzt bzw. in die Länge gezogen, um die Texte einbinden zu können. Dass es nicht leicht ist, so viel Aussage nicht nur lyrisch, sondern auch musikalisch umzusetzen, ist mir mehr als bewusst - wegen eigener Erfahrung. Deswegen wirkt es schon fast zu dicht, so viele Blast Beats, zwar auch ruhigere Passagen, aber der Hörer wird richtig überrollt von der dichten Atmosphäre. So was wie ein im Ohr Hängenbleiben oder Ohrwürmer gibt es hier nicht, zumindest nicht bei den ersten Hördurchgängen. Ich muss auch zugeben, dass ich nicht die Zeit hatte, mich mit den Texten und dem Gesamtwerk in diesem Ausmaß zu beschäftigen, wie ich es gerne täte bzw. wie es dem Album gebühren würde.

Bei "Dynastie - Oder wie man Herrschaft definiert" handelt es sich um ein sehr interessantes Werk mit theatralischen Lyrics, die ihresgleichen suchen, am Sound gibt es auch absolut nichts auszusetzen, doch die Musik ist mir etwas zu dicht, man wird davon überrollt, was auch an den vielen Lyrics liegt, die artikuliert werden müssen. Jedenfalls ein spezielles, atypisches Album, das man als wirklich gelungen beschreiben kann, aber dem Eingängigkeit fehlt.
www.grabgewalt.de

6 von 7 Punkten  http://www.earshot.at/test/reviews_ok.php3?action=show&idx=2399

Grabnebelfürsten "Dynastie - oder wie man Herrschaft definiert" Album (Ketzer) 

 Grabnebelfürsten, one of Germanys best bands return with their second album release. Everyone who liked their debuetalbum "Von Schemen und Trugbildern" will also like "Dynastie - oder wie man Herrschaft definiert", as they didn't change their musical style, still melodic Death Black Metal with a strong avantgardistic touch is performed. Again the music is not for flowing in background, you have to concentrate on the songs to notice every aspect. On the other hand with every listening you notice something new in the music, it's none of these albums that get boring after you listen to them five times. Directly compared to the debuet there are more samples but the music is still in the great Grabnebelfürsten- style. It was nearly impossible to top "Von Schemen und Trugbildern" and Grabnebelfürsten didn't top it, but "Dynastie - oder wie man Herrschaft definiert" is as good as the debuet.   

5 of 6 Points (michael druml)

 GRABNEBELFÜRSTEN - DYNASTIE ODER WIE MAN HERRSCHAFT DEFIENIERT CD

So ,dies ist das zweite Album der umstrittenen Grabnebelfürsten ;man kann ihre chaotische Art und verwirrenden Wortspiele nur mögen oder verabscheuen. Die Formel "Grabnebelfürsten >Black Metal" erscheint mir zwar etwas abstrakt , denoch fand die Platte den Weg in meine Anlage .Nun, das Werk gefällt mir auf jeden Fall besser als das Debüt , da die Kompositionen besser durchdacht sind und weniger Schwachstellen aufweisen. Auch diesmal sind die Strukturen chaotisch ausgefallen, wie man es von den Jungs kennt. Sei gesagt ,dass die Instrumente bestens beherrscht werden und dass Chaos der Stil der Grabnebelfürsten ist! Die Produktion lässt keine Wünschen offen, relativ sauber , passt aber zum Album . Als Hörprobe kann ich das Stück "Der letzte König und sein Architekt" , welches vielschichtig und abwechslungsreich  ist oder "Schicksalsbrüder"  empfehlen. Außerdem wird einem seitens des Sängers ebenfalls viel Abwechslung geboten, von Gekreische über Grunzen und Flüstern bis hin zu klaren Gesang , wie man ihn aus Musicals kennt. Im Inneren der CD sind alle Texte abgedruckt, diese sind aufgrund der Wortwahl nicht unbedingt typisch für BM,  denoch interessante Wortspiele. Die sechs Kompositionen bieten insgesamt eine Spielzeit von guten 50 Minuten. Wer mit einer gewissen Ironie gegenüber des BM nicht umgehen kann, soll gewarnt sein. Auch möchte ich noch hinzufügen, dass Grabnebelfürsten keine "easy-listening" - Musik ist, da sie eine gewisse Zeit benötigt , um gänzlich in ihrer Vielfalt aufgenommen zu werden.

Herbstnebel Magazin (CH)

Bei "Dynastie - Oder Wie Man Herrschaft Definiert" handelt es sich um das zweite Album der 1998 von Hochfinsterwürden und Sturm Deiner Winter aus der Taufe gehobenen Band. Es ist auch gleichzeitig das erste Mal, dass ich mit der Musik der Gruppe in Berührung komme, da ich in einem älteren Interview mal las (ich glaube, es war vor einigen Jahren in der "Ablaze"), der Name der Band sei "einfach so, im Suff aus Spaß" entstanden und bedeute "weiter nichts" - und seitdem habe ich mich mit GRABNEBELFÜRSTEN eben nicht mehr weiter befasst. Dabei könnte das, wenn das Debüt der Band so gut wie das vorliegende Album ist, durchaus ein Fehler sein. GRABNEBELFÜRSTEN spielen nämlich sehr versiert dargebotenen, deutschsprachigen Blackmetal, der nicht nur sehr gut produziert ist, eine gute Balance von Härte und Melodie bietet, den Gesang sehr variabel zelebriert und ehrlich rüber kommt, sondern auch noch vielschichtig und abwechslungsreich ist. Einen direkten Vergleich könnte ich jetzt auf die Schnelle nicht nennen, jedoch erinnern mich mehrere Stellen auf "Dynastie…" doch (kurioserweise) an die neuen Stücke von ORLOGs "Zeitenwende", obwohl diese ja der paganischen Variation des Blackmetals frönen, und daher doch einen anderen Zugang haben. Auch in lyrischer Hinsicht präsentiert sich die Gruppe aus der Nähe Kölns von einer sehr positiven Seite, indem sie uns nicht gerade alltägliche und auf den ersten Blick verständlich erscheinende, sondern sehr eigene, komplexe, subtile, verrückt-interessante Texte bietet. Wer jetzt dabei an BETLEHEM oder DORNENREICH denkt, liegt jedoch nicht ganz richtig (da GRABNEBELFÜRSTEN eine andere Art haben), obwohl der Vergleich, wenn es allein um das Besondere, leicht Abgedrehte und Eigene der Texte geht, sicherlich greift. Dabei ist auch klar, dass nicht so sehr die Musik, als vielmehr die Texte dieser talentierten Band der Punkt sein werden, an dem sich die Geister scheiden werden. Dass liegt eben daran, dass die Texte sehr persönlich und daher nicht für jeden außen Stehenden zu erschließen sind, und einem über weite Teile ohne den nötigen Kontext seltsam, verrückt und eigenartig vorkommen. Dies kann sowohl als positiv und interessant, als auch eben als negativ und nervend empfunden werden. Ich gestehe, dass ich anfänglich oft zum Negativen tendierte, beziehungsweise eher hin und her schwankte, aber mittlerweile finde ich die Texte - die übrigens ziemlich klar verständlich vorgetragen werden - gelungen und interessant. Irgendwie auch einfach "kultig". Sie machen eben mit das Besondere bei GRABNEBELFÜRSTEN aus.

Negatives gibt es über diese Scheibe eigentlich nicht viel zu sagen - der einzige Kritikpunkt meinerseits wäre der, dass die Gruppe an einigen Stellen zu viel Ideen und Arrangements reingepackt hat, und so weniger manchmal mehr wäre. Das ist ein Punkt, der beim nächsten Mal zu berücksichtigen wäre, mindert jedoch keinesfalls das insgesamt sehr positive Gesamtbild. Wer also auf variablen, recht heftigen, aber gleichermaßen sehr melodischen Schwarzmetall in deutscher Sprache steht, sollte "Dynastie - Oder Wie Man Herrschaft Definiert" auf jeden Fall mal eine Chance geben und reinhören.  8 punkte

http://www.metalprovider.com/twierdza/


 

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